PM Milchpreise: Faire Bedingungen für Bauern nutzen auch den Verbrauchern

Pressemitteilung vom 10.08.2015 von Martina Feldmayer, MdL

 

Die GRÜNEN im Hessischen Landtag haben großes Verständnis für die Proteste von Milchbäuerinnen und -bauern in ganz Deutschland, aber auch in Frankreich und anderen europäischen Ländern, gegen sinkende Erzeugerpreise. „Unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen faire Preise für ihre Milch, damit sie in eine gesicherte Zukunft blicken können“, sagt Martina Feldmayer, landwirtschafts- und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Von 30 Cent für einen Liter Milch und weniger kann kein Landwirt leben, und die Standards einer artgerechten Tierhaltung, die sich die meisten Menschen in Hessen wünschen, spiegelt ein solcher Preis auch nicht wieder. Der stetig steigende Preisdruck schadet allen, auch den Verbraucherinnen und Verbrauchern.“

Die hessischen GRÜNEN unterstützen daher die gemeinsamen Forderungen der Agrarministerinnen und -minister aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein nach wirksamen Steuerungsinstrumenten auf dem Milchmarkt. „Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfung der Milchviehbetriebe dauerhaft gesichert werden“, erläutert Feldmayer. „Das Konzept sieht neben einer Krisenintervention mit Frühwarnsystem und marktpolitischen Instrumenten, mit denen auch der Preis im Bedarfsfall gesteuert werden kann, die Stärkung der regionalen Vermarktung von Milch und Milchprodukten vor. Wir erwarten, dass die Bundesregierung die Vorschläge der vier GRÜNEN Agrarminister aufnimmt und umsetzt“

Feldmayer warnte aber auch den Handel davor, immer weiter an der Preisschraube zu drehen. „Vor allem die großen Discounterketten setzen mit ihrer fast monopolartigen Marktmacht die Erzeuger immer weiter unter Druck. Das steigert kurzfristig die Profite, aber kluge Kaufleute wissen, dass die negative Preisspirale auf Dauer dazu führt, dass die Margen sinken. Zumal, wenn Landwirte ganz aufgeben müssen und das Angebot schrumpft.“

„Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher sind längst klüger: So scheinbar verbraucherfreundlich niedrige Preise für Milchprodukte im Supermarkt wirken, sie verlangen immer öfter nach ökologisch, sozial fair und regional produzierten Waren und sind auch bereit, dafür zu bezahlen. Wer faire Milch oder Produkte vom Biobauern aus der Region kauft, fördert die artgerechte Tierhaltung, stärkt die regionale Wertschöpfung, hilft Arbeitsplätze in Hessen sichern und trägt zum Erhalt der grünen Landschaften in Hessen und damit der Artenvielfalt bei – nutzt also auch der eigenen Lebensqualität .“