Gestiegener Antibiotikagebrauch gefährdet Mensch und Tier

Die Grüne Kreistagsfraktion kritisiert den hohen Einsatz von Antibiotika in der Tiermast.

Kassel. Eine Ende letzten Jahres veröffentlichte Studie aus Niedersachsen kommt zu dem Ergebnis, dass bei 82 % der Masthühner, mehr als dreiviertel aller Mastschweine und allen Mastkälbern Antibiotika eingesetzt wurden.

Unstrittig ist: Je mehr Antibiotika eingesetzt wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich resistente Bakterien bilden. Von der Bildung resistenter Bakterien sind letzten Endes nicht nur Tiere betroffen, sondern auch Menschen.

Bisher traten die Keime vor allem in Krankenhäusern auf, doch auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder vom Tier zu Mensch ist möglich. Auch über die Verarbeitung von tierischen Lebensmitteln kann es zu einer Infektion mit resistenten Keimen kommen.

Neuste Meldungen des Robert-Koch-Institutes belegen, dass multiresistente Keime ein potenzielles Risiko für den Menschen darstellen. Auch das Bundesamt für Risikobewertung geht davon aus, dass ein Gesundheitsrisiko für den Menschen von multiresistenten Darmbakterien aus der Tierhaltung besteht.

Deshalb hält es die Kreistagsfraktion der Grünen für zwingend erforderlich, dass die Hessische Landesregierung die Bürgerinnen und Bürger über das bestehende Risiko informiert und geeignete Maßnahmen ergreift, um die Bevölkerung vor der Übertragung von resistenten Keimen zu schützen.

Weiterhin hält die Fraktion der Grünen es für dringend notwendig, dass von der Hessischen Landesregierung eine Studie über Antibiotikaresistenzen in Hessen erstellt wird. Parallel sollten Maßnahmen erarbeitet werden, die die Entstehung von resistenten Keimen verringern. Eine artgerechte Tierhaltung kann dazu beitragen. 

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