Kassel. Die Pläne des Regierungspräsidium Kassel, der Kasseler Firma K+S eine Genehmigung zum Bau einer Laugenpipeline mit Einleitung im Bereich der Gemeinde Oberweser in Aussicht zu stellen, hält der Vertreter der Grünen aus dem Landkreis Kassel in der Regionalversammlung Nordhessen, Thomas Ackermann, für einen ganz schlechten Scherz.
“Es kann doch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen werden, ein Abwasser, welches ich an anderer Stelle nicht mehr haben will, unverdünnt jetzt den Menschen an der Oberweser auf das Auge zu drücken”, so Ackermann. “Dreck bleibt Dreck, ob ich ihn in die Kinzig, die Werra oder in die Weser einleite!”
Bis heute vermissen wir Ansätze im Betrieb von K+S, welche dazu führen das einfach weniger Abwässer anfallen. Die Grünen in Hessen haben sich dafür stark gemacht, das das gesamte Gewässersystem Weser, zu dem auch Fulda und Werra gehören, ökologisch wieder in ein Gleichgewicht kommt. Besonders die Belange des Tourismus wurden hier auch immer unterstützt.
Eine ganzheitliche Lösung kann nur der Bau einer kompletten Pipeline bis zur Nordsee sein, denn nur Meerwasser ist in der Lage, eine solche Salzbrühe einigermassen gut zu verkraften.
“Ich warne dringend vor einem Euphorismus seitens der Werraanrainer. Mit einer Einleitung in die Oberweser ist das Problem nur verlagert, aber nicht gelöst!”, so Ackermann weiter. “Wir müssen als Hessen, als Thüringer, Niedersachsen und Westfalen alle an einem Strang ziehen. Da hilft keine St. Florianspolitik!”
Man kann vermuten, dass mit einer Einleitung in die Oberweser die Länder Niedersachsen und NRW, welche einer Nordseepipeline bisher kritisch gegenüberstanden, mit der Einleitung bis direkt an die Grenze unter Druck gesetzt werden sollen.
“Wenn das die Taktik des Regierungspräsidenten ist, hat er die Rechnung ohne K+S gemacht”, so Ackermann abschliessend. “Die werden quer durch den Landkreis Kassel ihre Pipeline bauen und dann ist der Fall für Sie erledigt. Nur eine zukünftige Betriebsgenehmigung mit verpflichtenden Bau einer Pipeline bis in die Nordsee entspricht den Forderungen für welche wir Grünen uns auch immer stark gemacht haben.”
Daher kann man den aktuellen Lösungsvorschlag nur als ungeeignet verwerfen.
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