Am 07. April besuchten die grünen Abgeordneten im hessischen Landtag und Mitglieder des dortigen Sozialausschusses, Silvia Brünnel und Felix Martin, soziale Einrichtungen in Nordhessen.

Erster Halt im Landkreis Kassel war der größte Verein Nordhessens, der KSV Baunatal. Die grüne Delegation wurde von Friedrich Heintzemann, Vorstandsmitglied des KSV, in Empfang genommen und zunächst durch das Vereinsgebäude die Sportwelt in der Altenritter Straße geführt. Nachdem u.a. das vereinseigene Fitnessstudio begutachtet wurde, stellte Heintzemann die Besonderheiten und Herausforderungen des KSV Baunatal vor: dieser ist der erste Breitensportverein mit einem eigenen Ethik-Kodex im Bereich Breitensport in Deutschland gewesen und verfolgt gemeinsam mit der Baunataler Diakonie (bdks) einen besonders inklusiven Ansatz, in dessen Rahmen Menschen jeden Alters und mit oder ohne Beeinträchtigung sportliche Betätigung ermöglicht werden soll.

Leider sei jedoch auch der KSV Baunatal in den letzten beiden Jahren nicht von einem coronabedingten Mitgliederschwund verschont geblieben, sodass die Quersubventionen in den sozialen Bereichen von manchen der mittlerweile 36 Abteilungen inzwischen schwerfalle und nur durch solide Haushaltsführung vor der Pandemie (Rücklagenbildung) und Verschiebung von Investitionen sowie staatlichen Überbrückungshilfen kann die Situation gestemmt werden könne. Von der Politik erhofft sich Heintzemann neben der Unterstützung bei der Bewältigung der Pandemiefolgen vor allem Erleichterungen in Bezug auf den rechtlichen Rahmen der Nutzung von Photovoltaik, da der Verein hierdurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig Geld sparen könne, momentan jedoch noch entscheidende juristische Hürden bestünden.

Gemeinsam mit Heintzemann machte sich die grüne Delegation schließlich zur Baunataler Diakonie zu den Baunataler Werkstätten der bdks auf, um dort gemeinsam mit Gerrit Jungk (Vorsitzender der bdks) intensiver über das integrative Sportangebot zu sprechen. So werden die Kooperationspartner u.a. Gastgeber beim sogenannten „Host Town Program“ der Paralympics sein. Bei der Führung durch die Räumlichkeiten der Diakonie zeigte Jungk auch eine Turnhalle und einen Fitnessraum der Beschäftigten der bdks, in denen die diese sich jederzeit für eine sportliche Pause zurückziehen können.

Bei der Fachberatung bei sexualisierter Gewalt (faX) stellten Annemarie Selzer und Mareike Frese die Arbeit ihres Teams in Stadt und Landkreis Kassel vor. Die Sozialarbeiter:innen bieten eine anonyme und vertrauliche Beratung für Menschen allen Alters und Geschlechts sowie für Betroffene als auch Zeug:innen an. An die Vorstellung knüpfte ein interessierter Austausch mit den MdLs über Strukturen, Vernetzungs- und Fördermöglichkeiten an.