5 Gemeinden gehen eigenen Weg bei der Stromversorgung

Die Abstimmungen über den zukünftigen Betrieb der Stromnetze im Landkreis Kassel sind beendet. Die Gemeinden Habichtswald, Kaufungen, Fuldatal, Schauenburg und Niestetal, von denen drei zu den fünftgrößten Gemeinden des Landkreises gehören, werden in den nächsten Wochen und Monaten Vorschläge und Projekte entwickeln, um die Stromnetze entweder selbst zu übernehmen oder um dies mit einem selbstgewählten Partner zu tun.

In 4 der oben genannten Gemeinden gibt es Fraktionen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, die sich weiterhin intensiv mit den Fragen einer Rekommunalisierung der Stromnetze beschäftigen werden. So spricht Thomas Ackermann, Fraktionsvorsitzender der Grünen aus Fuldatal,  die Prüfung von Genossenschaftsmodellen zur Energieerzeugung an und Gerhard Nentwich, Fraktionsvorsitzender der Grünen aus Schauenburg, nennt die Suche nach Partnern eine wichtige Aufgabe, „die groß und stark sind um die Netze zu übernehmen, aber gleichzeitig klein genug, um die Wünsche der Gemeinde ernst zu nehmen“.

Für Barbara Elsas, Fraktionsvorsitzende der Grünen aus Niestetal,  besteht die konkrete Möglichkeit, ein lokales Versorgungswerk zu gründen, das den Netzbetrieb übernehmen kann, und später auch  den Vertrieb und/oder die Energieerzeugung. Ob dies in kompletter Eigenregie geschehen soll oder ebenfalls mit einem kompetenten  Partner, ist zu klären. Ähnlich sieht Jochen Lody, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Kaufungen, die Situation für seine Gemeinde.  Er sieht den nächsten Schritt in der Prüfung der wirtschaftlichen Auswirkungen einer Netzübernahme mit einem kompetenten Partner durch ein vertrauenswürdiges Beratungsbüro, um neue Wege in der Stromversorgung zu gehen.

Es ist von gegenseitigem Nutzen, wenn die Gemeindevertreter der betroffenen Kommunen, die sich  bislang intensiv mit energiepolitischen Fragen auseinandergesetzt haben, auch in Zukunft über Parteigrenzen hinweg zusammen arbeiten. Es gilt Schritte in Richtung eines zukünftigen Netzbetriebes zu entwickeln und Erfahrungen auszutauschen, auch um Ressourcen einzusparen. Vorstellbar ist Kooperationen einzugehen, um den jeweils profitabelsten Weg für die eigene Gemeinde zu entwickeln.

Die Grünen werden diesen Prozess weiterhin konstruktiv unterstützen, in den jeweiligen Gemeinden und auf Kreisebene. Die Zielrichtung hierbei ist der Ausbau einer regionalen, regenerativen und dezentralen Energieversorgung.

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