Grüne informieren sich über Asylsituation im Landkreis

Fuldatal. Am Montag, den 25.11. besuchte eine Delegation von Bündnis 90/Die Grünen die Asylbewerberunterkunft in Ihringshausen-West um sich ein Bild über die aktuelle Situation im Landkreis Kassel zu machen.

In einem 2-stündigen Gespräch mit der Sozialamtsleitung Jörg Roßberg, den zuständigen Mitarbeitern im Sozialamt sowie der Betreibergesellschaft Human Care wurde verdeutlicht, wie prekär die Unterbringungssituation im Landkreis Kassel ist.

 „Die Situation der Unterbringung können wir nur mit noch mehr Bereitschaft von privaten Vermietern lösen, dem Sozialamt mehr Wohnungen zur Unterbringung von asylsuchenden Personen anzubieten,“ so der Landtagsabgeordnete Thomas Ackermann. „Wir senden einen dringenden Appell an alle Vermieter im Landkreis Kassel!“

Der Gruppe aus Vertretern aus Landes-, Kreis- und Gemeindepolitik wurde sehr anschaulich dargestellt, mit welcher Mammutaufgabe die zuständigen Personen zu kämpfen haben.

„Sämtliche Einrichtungen, welche wir auf Landkreisseite zusätzlich zur Verfügung gestellt haben erwarten sehr kurzfristig eine Vollauslastung, auch das zusätzliche Gebäude in der ehemaligen Pommernkaserne in Wolfhagen,“ berichten die Sozialpolitikerinnen Lilo Borschel und Susanne Regier aus der Kreistagsfraktion.

Erfreulich festzustellen ist die sehr positive Annahme der Unterkunft in Ihringshausen-West durch die schutzsuchenden Menschen. Eine gute Betreuung durch die Betreiber und die Sozialarbeiter trägt hier sicherlich zum Erfolg bei.

 „Was uns fehlt in Fuldatal sind Menschen, welche sich partnerschaftlich um diese Menschen kümmern, um Sie im Ortsleben, aber auch in den Vereinen und Verbänden zu integrieren,“ stellt der stellvertretende Vorsitzende der Gemeindevertretung Fuldatal, Werner Dörbaum fest. „Leider gab es hier bis dato nur immer Kontakte von Einzelpersonen in die Einrichtung, aber nicht von einem speziellen Unterstützerverein wie in Wolfhagen oder Vellmar.“

 Die Grünen in Fuldatal wollen sich verstärkt dafür einsetzen, die Menschen aus den Unterkünften besser im Ort zu vernetzen. Weiterhin wurde kritisiert, dass die Kosten für die Unterbringung immer noch nicht 100% vom Land Hessen erstattet werden, welches auch dieses Jahr zu einem großem Defizit im Kreishaushalt geführt hat.

 

„Wir erwarten hier, dass das Land Hessen gerade bei Schutzschirmkommunen diese zusätzlichen Belastungen in der Haushaltsbetrachtung definitiv nicht als freiwillige Leistung betrachtet und dieses bei der Nettoneuverschuldungsquote beachtet,“ fordert Thomas Ackermann abschließend. „Die Bewältigung von Flucht und Elend in der Welt ist genauso eine Gemeinschaftsaufgabe wie der Kampf um den Klimaschutz. Dieses müssen wir uns immer wieder vor Augen halten.“

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