Keine Autobahn durch den Reinhardswald

Kassel.Die grüne Fraktion im Kreistag spricht sich gegen eine weitere Verkehrsanbindung des Nordkreises an den Flughafen Kassel-Calden aus. Auf der Kreistagssitzung am 6. Mai wird sie deshalb zwei entsprechende Anträge ablehnen.
Wir brauchen keine Lenkungsgruppe „Verkehrsanbindung Flughafen Kassel-Calden“, deren einzige Aufgabe es sein wird den 578 Seiten umfassenden Planfeststellungsbeschluss zu lesen, indem die Verkehrserschließung zum Flughafenneubau ausgiebig untersucht und bewertet worden ist.

Zusammenfassend kam dieser zu dem Ergebnis, dass lediglich die flughafenbedingten Baumaßnahmen an der L3214, K32, K50 sowie der Ortsumgehung von Calden notwendig sind. Grundlage dieser Verkehrsuntersuchungen war das optimistische Szenario der Bedarfsprognose mit 940.000 Passagieren von dem man aktuell wohl noch Lichtjahre entfernt ist.

“Eine Untersuchung der z.Zt. in der öffentlichen Diskussion befindlichen Nordspange Kassel ist nicht erforderlich, da die Verkehrsuntersuchung einen solchen Bedarf ausdrücklich nicht nahe legt.” (PFB Seite 273 vom 18.07.07)

Wenn also zur Umsetzung dieser erforderlichen Maßnahmen, wie der Ortsumgehung Calden, schlicht weg erst geschlampt wurde und jetzt das Geld fehlt, wird eine Lenkungsgruppe die Situation nicht verbessern.

Die von der CDU geforderte „leistungsfähige“ Verkehrsanbindung, wenn auch wenigstens direkt angesprochen, ist dagegen noch abstruser. Vielleicht sollten Sie den ehemaligen Verkehrsminister Posch mal nach dem Verbleib der Machbarkeitsstudie „Nordspange“ befragen, die nach dem schnell aufkommenden Widerstand der dicht besiedelten Gemeinden, schnell in der Versenkung verschwunden ist.
Diese auch von Williges ausgeschlossene Variante bedeutet ein Suchraum deutlich nördlicher um die bestehenden BAB 44 und 7 zu verbinden.

Gern stellen wir uns der Diskussion jetzt auch noch eine Autobahn durch den Nordkreis und damit durch den Reinhardswald zu planen.
Eine leistungsfähige Strasse würde für die Ost-West-Verbindung sicher mehr Verkehr generieren, ist aber keinesfalls für den Bedarf aus der Region notwendig.
Wenn es Ziel ist damit den Nordkreis, der seinen Wert noch in der Unzerschnittenheit hat und damit vielfältige nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten bietet, als Durchfahrtsareal zu missbrauchen, dann gibt es von uns ein klares NEIN.

Mit freundlichen Grüßen

Steffi Weinert

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