Fracking zur Förderung von Öl- und Gasvorkommen in Hessen inakzeptabel!

Kassel. Am vergangenen Freitag demonstrierten rund 400 Menschen vor dem Kasseler Regierungspräsidium gegen die Förderung von Erdgas in Nordhessen. Anlass war eine öffentliche Expertenanhörung des Umweltausschusses des Hessischen Landtages zum Thema Fracking. Rund 40 Organisationen hatten zu der Protestkundgebung eingeladen. Die große Resonanz bestätigt: Fracking ist in Nordhessen nicht erwünscht!  

Dies machte auch Ursula Hammann, Grüne Landtagsabgeordnete, die an der Anhörung teilnahm deutlich: “Die Experten haben mich darin bestärkt, Fracking zur Förderung von Erdgas und Erdöl strikt abzulehnen. Diese Fördermethode gefährdet unser Grundwasser.”

Beim Fracking oder Hydraulic Fracturing wird mittels des Einpressens von Flüssigkeit in den Boden versucht Gesteinsschichten, in denen Öl oder Gas gespeichert ist, aufzusprengen, um sie nach oben durchlässiger zu machen. Die dabei genutzte Flüssigkeit enthält teils hochgiftige, Natur und Umwelt gefährdende Zusätze. Die in Kassel gehörten Experten hätten insbesondere das Risiko für das Grundwasser, als auch die Problematik der Entsorgung der beim Fracking anfallenden giftigen Abwässer sehr deutlich gemacht. Dies habe sie wie die Fraktion der Grünen im Hessischen Landtag insgesamt in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Methode bestärkt. “Auch ich teile die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger. Ich lehne jedes Experiment mit unserem Grundwasser ab und fordere von der Hessischen Landesregierung ein Fracking-Moratorium, wie in Nordrhein-Westfalen”, betonte die Landtagsabgeordnete, in deren Wahlkreis Groß-Gerau in Südhessen derzeit ebenfalls nach Öl- und Gasvorkommen gesucht wird. Das von Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) ausgesprochene Mini-Moratorium, das bis Anfang 2013 gelten solle, reiche nicht aus. Zudem seien die Fakten und Risiken des Fracking bereits jetzt klar. Bis Anfang 2013 sollten Gutachten zur speziellen hessischen Situation und den Fragen der möglichen Einflussnahme von Kommunen auf die Förderung vorliegen. Weitere Fotos in der Bildergalerie.

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