Energieversorgung in Nordhessen auf dem Prüfstand

Zum Informations- und Erfahrungsaustausch trafen sich am 19. Mai in Helsa-Eschenstruth über 20 Grüne Kommunalpolitikerinnen und –politiker, sowie Energieinterssierte aus Nordhessen. Das Ergebnis der Veranstaltung:

Der Ausbau der dezentralen Versorgung mit Erneuerbaren Energieträgern in Nordhessen ist mit Rückkauf der Energienetze durch die Kommunen und der Beteiligung der Bevölkerung nicht nur möglich, sondern langfristig betrachtet wirtschaftlicher als die Nutzung fossiler Energieträger oder Atomkraft.

Die Veranstaltung wurde von Wolfgang Ehle (Arbeitskreis Energie von B90/Die Grünen Kassel-Land) und Oliver Steyer (Fraktionsvorsitzender von B90/Die Grünen in Edermünde) koordiniert. Aktuell befinden sich noch einige Gemeinden im Landkreis Kassel im Auswahlverfahren über ihre zukünftigen Netzbetreiber (z.B. Kaufungen, Niestetal und Schauenburg). Im Schwalm-Eder-Kreis haben sich 9 Gemeinden zusammengeschlossen, um ihre zukünftige Energieversorgung in die eigenen Hände zu nehmen.

„Der Rückkauf der Stromnetze durch die Gemeinden stellt oft eine hohe finanzielle Hürde dar“, so Wolfgang Ehle, „aber mittlerweile gibt es Modelle, die der Gemeinde einen schrittweisen Einstieg in ihr eigenes Gemeindewerk ermöglichen.“

Aus dem Schwalm-Eder-Kreis berichtete Oliver Steyer, dass derzeit eine interfraktionelle Kommission in den Prozess der Energieversorgung eingebunden sei. „Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass transparent und über Parteigrenzen hinweg an der zukünftigen Energieversorgung der Region gearbeitet wird“.

Mit der Vorstellung neuester Studienergebnisse belegte Dr. Rainer Wallmann, Vizelandrat des Werra-Meißner-Kreises und Mitglied von B90/Die Grünen, dass der Strompreis durch die Nutzung Erneuerbarer Energieträger langfristig stabilisiert werde, während die Preise für fossile Energieträger steigen. (Quelle: BMU, Energiewende Aktuell 03/2012).

Weiter führte er aus, dass der Börsenstrompreis durch die Produktion mit Erneuerbaren Energien heute deutlich niedriger als noch vor 3 – 4 Jahren und damit einer der niedrigsten in Europa sei!

Den Beitrag zur Energiewende können alle Mitbürgerinnen und Mitbürger leisten, durch die Unterstützung ihrer Gemeindevertreter bei den Verhandlungen über die zukünftige Energieversorgung, durch Beteiligung an zu gründenden Energiegenossenschaften und nicht zuletzt durch die Anwendung von Energiesparmaßnahmen.

 

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